Natürliche Schönheit – ein Geheimnis?

Schönheit erregt Aufmerksamkeit und zieht an. Schöne Menschen werden als sozial kompetenter eingeschätzt und sind erfolgreicher als andere. Zudem kommunizieren attraktive Menschen effizienter, da Attraktivität zu mehr und offenerer Zuwendung führt. All dies lässt sich auch durch Untersuchungen nachweisen. Schönheit ist also attraktiv und wichtig für uns.

Schaut man auf Kunst und Kultur, dann geht es oft um ideale Schönheit mit entsprechenden Proportionen und Posen. Diese unterscheiden sich allerdings je nach Lebensweise und kulturellem Umfeld. Das zeigt uns, dass dieses Thema die Menschen einerseits immer schon begleitet hat. Andererseits wird offensichtlich nicht zu allen Zeiten das Gleiche darunter verstanden.

Wie schon angedeutet, wird durch die Wissenschaft versucht, das Rätsel der Schönheit zu lösen. Fragt man Attraktivitätsforscher, dann erfährt man, dass es insbesondere eine glatte, makellose, gleichmäßig gefärbte Haut ist, die universell als attraktiv wahrgenommen wird. Die hier gefragten Professoren sind Prof. Manfred Hassebrauck, welcher zur Partnerwahl forscht und Prof. Lars Penke, der Merkmale zu physischer Attraktivität untersucht.

Da spielt das Hirn, durch instinktive Prägungen, nicht wenig mit. Denn alles, was von uns instinktiv als Indiz für gesund angesehen wird, bewerten wir als attraktiv und schön. Primär bezogen auf den Körper und auf das Gesicht. Es zählen neben der Hautbeschaffenheit die Proportionen, die Harmonie und Gleichmäßigkeit von Gesicht und Körper, auch die Bewegung und das Lächeln. Menschen, die uns in diesem Sinne attraktiv erscheinen, schreiben wir laut Prof. Hassebrauck in der Folge auch positive Eigenschaften zu.

Ein weiser Satz ergänzt eine ganz andere Perspektive: Schönheit liegt auch im Auge des Betrachters. Das heißt nicht, dass die genannten universellen Regeln nicht gelten, sondern dass es daneben auch auf subjektive Aspekte ankommt. So wird unsere Wahrnehmung beispielsweise auch durch Verhalten, Interaktion und Gespräche beeinflusst.

Das ist also die objektive Basis. Aber was heißt das nun für die einzelne Person? Sie möchte schön/ attraktiv sein und sich so fühlen können. Doch wonach richtet sie sich aus, was tut sie dafür, schön zu sein? Wir haben bereits erfahren, dass gepflegte Haut ein wichtiges Element der Schönheit ist. Hören wir auf KosmetikerInnen, dann erfahren wir, dass sich die Ansprüche und Einstellungen der KundInnen dazu in den letzten 10 Jahren deutlich verändert haben. Einerseits ging es zunächst um die oberflächliche Pflege der Haut durch Peelings und Cremes, andererseits um Veränderung durch Operationen. Heute sind es apparative Behandlungen wie die Abrasion, Needling, Radiofrequenz und Ultraschall, mit denen das Ziel einer makellosen und gestrafften Haut verfolgt wird. Im Mittelpunkt stehen heute die optimale Pflege des bestehenden Aussehens und Anti-Aging anstelle einer Veränderung der Proportionen. Sich selbst treu bleiben statt einer unnatürlichen Veränderung. Das wird als erstrebenswerte, natürliche Schönheit empfunden.